MEINE EIGENE GESUNDHEIT
Als ich angefangen habe meinen Mann zu pflegen war ich grad mal 30 . Die Pflege war ja anfangs auch ganz leicht und bestand aus kleinen Hilfestellungen . Damals war ich so naiv zu glauben - na das ist ja einfach , das schaffst Du locker . Im Laufe der Jahre wurde die Pflege immer aufwendiger und immer anstrengender . Und ich wurde nicht jünger . Trotzdem schaffte ich alles ohne Probleme . Irgendwann merkte ich wie müde ich eigentlich war . Das war der Zeitpunkt wo ich kapierte nein es ist nicht einfach . Wenn Du das noch viele Jahre durchhalten willst mußt Du Deinen Tag besser einteilen und Dir auch immer mal wieder eine Pause gönnen . Ist doch egal wenn im Haushalt mal was liegenbleibt . Die Pflege steht an erster Stelle und zwischendurch tue ich mal etwas für mich . Mein eigenes Leben hatte ich ja mittlerweile völlig aufgegeben . Zu diesem Zeitpunkt machte sich mein Körper das erstemal bemerkbar aber gekonnt ignorierte ich die Signale . So richtig wach geworden bin ich allerdings erst vor gut 2 Jahren . Ich war beim Frauenarzt zum Routine Check und die Ärztin bemerkte einen rötlichen Flecken am Dekollete . Ja klar ich beobachtete diesen Flecken auch schon lange aber war weit davon entfernt zu reagieren . Mit eindringlichen Worten beschwor meine Ärztin mich zum Hautarzt zu gehen . Zuhause angekommen schaute ich mir diesen Fleck das erstemal mit offenen Augen an und kapierte - da stimmt was nicht . Noch am selben Tag habe ich beim Hautarzt angerufen und mir einen Termin geben lassen . 2 Wochen später saß ich unruhig in der Praxis . Die Ärztin die sehr nett war sagte es könne ganz harmlos sein aber es könne auch Krebs sein . Das Wort fiel zum erstenmal . Ich bekam recht zügig einen weiteren Termin und fand mich auf dem OP Tisch wieder . 4 Flecken an verschiedenen Stellen hat Sie rausgeschnitten . Der am Brustansatz war am tiefsten . Nun hieß es warten auf die Ergebnisse . Während dieser Phase pflegte ich natürlich weiter . Auch da gönnte ich mir keine Pause . 10 Tage später wurden mir die Fäden gezogen und nun kam der nächste Schock . Ja es war tatsächlich der weiße Hautkrebs und ich mußte nochmal unters Messer . Der Krebs am Dekollete saß doch tiefer als gedacht und die Ärztin mußte da nochmal schneiden . Also bekam ich wieder einen Termin zur OP . Diesmal allerdings mit der Auflage meinen Mann für mindestens 3 Tage im Pflegeheim unterzubringen . Die Op war heftig und der Eingriff ging diesmal sehr tief rein . Als ich aus der Praxis kam war ich bös angeschlagen . Es war doch gut das ich jetzt einige Tage zu Erholung hatte . 2 Tage nach der OP rief mich mein Schwiegervater an und war erstaunt das ich immer noch Schmerzen hatte ( die OP wäre doch schließlich schon 2 Tage her ) und er fragte mich wann ich seinen Sohn wieder aus dem Pflegeheim holen würde . Ich gönnte mir noch einen Tag Ruhe und holte meinen Mann wieder nach Hause . Alle 3 Monate bin ich seitdem pünktlich zur Kontrolle gegangen - bis jetzt wurden keine neuen Stellen gefunden . Den letzten Kontrolltermin mußte ich leider absagen da es mir wegen einer anderen Erkrankung nicht gut ging . Ich werde den Termin allerdings so schnell wie möglich nachholen . Bis auf immer wiederkehrende Rücken- und Kopfschmerzen ging es mir einige Zeit wirklich gut . Dann merkte ich das mir immer wieder schwindlig wurde . Also mal wieder ab zum Arzt . Die Ärztin stelle einen sehr hohen Blutdruck fest und gab mir Tabletten . Von diesen Blutdrucksenkern bekam ich Reizhusten und bellte die ganze Nacht durch . Schlaflose Nächte konnte ich mir nicht erlauben - es waren doch die einzigsten Stunden wo Kraft für den nächsten Tag sammeln konnte . Also probierten wir solange Blutdrucksenkende Mittel aus bis der Reizhusten verschwand . Das Jahr 2016 begann ohne Probleme für mich . Na gut hier mal ein abgebrochener Zahn da mal wieder etwas Kopfschmerzen aber das waren alles Kleinigkeiten . Bis ich irgendwann merkte das mein linker Fuß nicht mehr in meinen Hauspuschen paßte . Abends hab ich mir dann mal Fuß mal genauer angeschaut und gesehen das es rund um den Knöchel dick geschwoller war . Merkwürdigerweise hatte ich aber keine Schmerzen . Also umgeknickt konnte ich nicht sein . Also mal wieder ab zum Arzt . Die Zeit war dafür gerade günstig , Mein Mann lag mal wieder im KH und so brauchte ich nicht versuchen einen Betreuer zu finden der jedesmal 25 Euro in der Stunde kostete . Die Ärztin schaute sich mein Bein an und sagte : "Ganz klar , Sie haben Wasser in den Beinen . Sie versorgte mich mit Entwässerungstabletten und gab mir ein Rezept für Stützstrümpfe . Diese konnten allerdings erst ausgemessen werden wenn das Wasser aus den Beinen raus war . 2 Tage klappte das super . Dann kam irgendwann mitten in der Nacht fürchterliche Schmerzen die bis zum morgen anhielten . Und wieder saß ich beim Arzt . Es stellte sich raus das ich nach über 20 Jahren mal wieder eine Nierenkolik hatte . Die Ärztin sagte mir - sollte ich nochmal solch eine Kolik bekommen müßte ich zum Urologen . Und na klar ich bekam weitere Koliken ignorierte sie aber gekonnt denn mein Mann kam aus dem KH und ich hatte andere Dinge im Kopf . Irgendwann traten dann keine Koliken mehr auf und ich schnaufte erleichtert durch . Dann an einem Samstag im August kamen wieder leichte Schmerzen . Ich nahm meine Notfallmittel und bekam es recht schnell in den Griff . Ja und dann kam der Sonntag . Es waren Schmerzen die kaum noch auszuhalten waren . Mein Mann lag nach einem Epi Anfall im Bett und ich brauchte jetzt ganz dringend eine Betreuung im Haus . Und wieder einmal war es meine Mutter die einsprang . Ich fuhr ins KH und dort lag ich über eine Stunde am Schmerztropf . Entlassen wurde ich mit der dringenden Aufforderung in den nächsten Tagen zum Urologen zu gehen . Das tat ich dann auch am Dienstag . Und wieder saß meine Mutter am Bett meines Mannes . Der Urologe stelle einen extremen Nierenstau der rechten Niere fest ( die Niere war dadurch 4-5 mal so groß wie sie eigentlich sein dürfte ) und schickte mich umgehend wieder ins KH zum CT . Mit den Aufnahmen und dem Ergebnis düst5e ich zurück zum Urologen . So da hatten wir das Problem . In meiner Niere saß ein 5mm großer Stein . Der Urologe sagte mir er gäbe mir eine Woche Zeit mit 3-5 Liter Trinken am Tag den Stein auszuspülen . Außerdem gab er mir weitere Schmerztabletten mit . Na prima seit einer Woche schluckte ich schon 14 Tabletten am Tag . Nun kamen also noch 2 weitere dazu . Ich war teilweise so benommen das ich aum noch etwas mitbekam was rund um mich rum psssierte . Eine Woche später saß ich wieder beim Urologen . Diesmal wurde ein Kontraströntgen gemacht . Da sErgebnis war niederschmetternd . Der Stein hatte sich in der Niere festgekeilt . Und schwupps hatte ich eine Einweisung ins KH . Ich bat den Arzt noch um einen Tag Aufschub . Ich mußte doch erst meinen Mann im Pflegeheim und den Hund im einer Pension unterbringen . Da ich schon etwas geahnt hatte waren natürlich schon Vorgespräche geführt und so konnte ich noch am Tag meine 2 unterbringen . Am Mittwoch fuhr ich dann ins KH zu den ganzen OP Voruntersuchungen und einen Tag später lag ich auf dem OP Tisch . Als ich aus der Narose zu mir kam war die erste Frage ob der Stein weg wäre . Ich bekam aber keine Antwort . Erst auf der Station liegend und mit einem Dauerkatheter ausgestatttet erfuhr ich das die Ärzte nicht an den Stein herangekommen wären . Sie hätten mir jetzt eine Harnschiene gelegt um die Harnröhre zu weiten und ich müßte in 5 - 6 Wochen ernuet zur OP kommen . Seitdem laufe ich also mit dieser ständig schmerzenden Schiene rum , schlucke weiter Tabletten und renne alle 20 - 30 Minuten auf die Toilette weil der Harndrang so mächtig ist .
Inzwischen habe ich die zweite OP mit Vollnarkose hinter mir . Der Stein konnte diesmal entfernt werden und auch die Harnleiterschiene konnte gezogen werden . Nun hab ich noch etwas Grieß in der Niere und muß mit viel Trinken versuchen diesen auch noch rauszuspülen . Denn noch einen wieder wachsenden Nierenstein kann ich mir in diesem Jahr nicht mehr erlauben .
Fortsetzung folgt .......